VERBANDS NEWS

Hessischer Kanutag 2016 in Fulda

Auf der Mitgliederversammlung des Hessischen Kanu-Verbandes haben die stimmberechtigten Delegierten einer umfassenden Änderung der Satzung zugestimmt. Das Präsidium des Hessischen Kanu-Verbandes verstärkt sich um zwei Vizepräsidenten. Der Vorsitzende der Hessischen Kanujugend wird nach Zustimmung des Kanutages zum Vizepräsidenten Jugend im Verband und übernimmt damit auch die volle Verantwortung eines Vorstandsmitgliedes nach § 26 BGB. Mit dem neuen Amt eines Vizepräsidenten Organisation hat der Hessische Kanutag ein weiteres Vorstandsamt geschaffen, um die Organisation in den Schwerpunkten Öffentlichkeitsarbeit, Ausbildung, Verbandsentwicklung und Sportgeschichte neu zu strukturieren. Durch diese Erweiterungen im obersten Gremium des HKV sind die Weichen für eine zukunftsorientierte Verbandsarbeit gestellt. 

Nach der Begrüßung der Delegierten durch den 1. Vorsitzenden des Kanu-Club Fulda Dr. Norbert Gescher, überbrachten der Oberbürgermeister der Stadt Fulda Dr. Heiko Wingenfeld, der stellvertretende Vorsitzendes des Sportkreises Fulda-Hünfeld Martin Schäfer und der DKV Vizepräsident und HKV Ehrenpräsident Jens Perlwitz bewegende Grußworte an die Versammlung.

Mit dem St. Antoniusheim in Fulda, einem Lebenszentrum für behinderte Menschen, haben die hessischen Kanuten einen besonderen Austragungsort für den diesjährigen Verbandstag gewählt. Der Kanu-Club Fulda ist nicht nur für seine außerordentlich erfolgreichen Kanuwildwasserrennsportler bekannt. Auch mit seinem großen sozialen Engagement, wie dem kanusportlichem Angebot u.a. für Menschen mit Behinderung, beweist der Verein, dass Sport Brücken bauen kann in allen gesellschaftlichen Bereichen. Und dies auch noch sehr erfolgreich, wie der Gewinn der Silbermedaille bei den Special Olympic Games 2015 in den USA gezeigt hat. 

Verbandsentwicklung

Kanusport ist in ganz Hessen weiterhin im Aufschwung. Besonderen Zuspruch haben hier die neuen Trends, wie das Stand Up Paddling, kurz SUP, das sich im Freizeitsport immer größerer Beliebtheit erfreut. Bei den jungen Kanuten hat sich Kanufreestyle in den letzten drei Jahren zu einem absoluten Hit entwickelt. Spektakuläre Moves in Wellen und Walzen machen Sportlern und Zuschauern gleichermaßen viel Freude. Der Zulauf zur Sportart Kanudrachenboot boomt ebenfalls stark. Gerade in den letzten beiden Jahren sind vier neue Kanuvereine in den Verband eingetreten, davon drei etablierte Rudervereine, die mit neuen Kanuabteilungen ihr Sportangebot erweitert haben.

Die Hessische Kanujugend hat mit der Bildung eines Juniorteams ein starkes Zeichen gesetzt für die Mitbestimmung und Mitgestaltung von Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche. Die Jugendwildwasserwoche, das Kanujugendwochenende und die Skifreizeit sind der Renner bei den Kids, das beweisen die jährlich steigenden Teilnehmerzahlen bei den Anmeldungen.

Im vergangenen Herbst wurde wieder ein Lehrgang zur Trainer C Ausbildung gestartet. Mit der Bildung eines HKV Lehrteams und der Auslagerung von Lehreinheiten in E-Learning wurden in Hessen die Lehrverantwortung und der Lehrplan neu strukturiert. Somit ist es gelungen, auch für die Zukunft die gewohnt hohe Qualität in der Trainerausbildung zu sichern.

Im Olympiajahr schaut der Hessische Kanu-Verband mit Stolz auf die hessischen Sportler, die es in den unterschiedlichsten Disziplinen bis in den Kader der Deutschen Nationalmannschaft geschafft haben. Besonders im Kanuslalom könnten mit Tim Maxeiner und Caroline Trompeter noch zwei Hessen die Qualifikation zu Olympia schaffen. Allerdings wird es sehr schwer, die begehrte „Fahrkarte“ zu lösen, denn der DKV hat jeweils nur ein Startplatz zu vergeben. Einer aus Hessen hat jedoch diesen Schritt bereits erfolgreich getan. Frank Trompeter von der SKG Hanau fährt als Kampfrichter für Kanuslalom nach Rio de Janeiro.  

Lob an das Ehrenamt

Präsident Christian Rose lobte das große ehrenamtliche Engagement in den Kanuvereinen und betonte, dass ohne diese oft aufopfernde und unermüdliche Arbeit an der Basis der Kanusport in Hessen nicht so erfolgreich wäre. So ist es dann auch immer ein besonderes Highlight, wenn am Kanutag Kanutinnen und Kanuten für ihre besonderen Verdienste vom Verband geehrt werden. Zu Beginn des Verbandstages konnte das Präsidium folgende Personen mit der Bronzenen Ehrennadel des HKV auszeichnen: Isabelle Arnold-Kunz und Richard Kunz vom Wiesbadener Kanu-Verein, Klaus-Peter Sauerwein von den Kanuwanderern Hersfeld, Manfred Gleich und Volker Siede vom Frankfurter Kanu-Verein. Mit der Silbernen Ehrennadel wurde für langjährige Verdienste um den Kanusport Eckhard Bock von den Kanuwanderern Hersfeld geehrt. Alle Geehrten wurden durch das Präsidium mit einer Ehrennadel und einer Ehrenurkunde beglückwünscht. 

Gleich zwei Ehrenmitglieder

Einmalig in der hessischen Kanusport Geschichte dürfte jedoch die Ernennung von gleich zwei herausragenden Persönlichkeiten zu Ehrenmitgliedern des Hessischen Kanu-Verbandes sein. Mit dieser ganz besonderen Auszeichnung des Verbandes sagt die Hessische Kanufamilie Danke an zwei Männer, die jahrzehntelang den Kanusport in Hessen in ganz besonderer Weise geprägt haben.

Paul Bert (Foto rechts: Personen v.l.n.r. Christian Rose, Paul Bert, Thomas Sommer) vom Kanu-Club Lampertheim wurde in einer Laudatio durch seinen langjährigen Sportkameraden Wolfgang Hergt für seine außerordentlichen Verdienste um den hessischen Kanusport gewürdigt. Er war von 1984-2008 Kampfrichterobmann für Kanurennsport und Kanumarathonrennsport im Hessischen Kanu-Verband. Ein besonderes Anliegen war ihm dabei u.a. die gute und fundierte Aus- und Fortbildung von Kampfrichtern. Von 1990-2008 war er dann auch noch als Referent für Kanumarathonrennsport im Hessischen Kanu-Verband tätig. Sein Einsatz für den Kanusport in Hessen war immer mit hohem sportlichem und persönlichem Einsatz geprägt. Seine Leistungen sowie und sein enormes Fachwissen haben ihm besonderes sportliches Ansehen, weit über die Landesgrenzen von Hessen hinaus, gebracht.

Die zweite Ernennung zum Ehrenmitglied an diesem Tage war dann schon eher überraschend, besonders für den Geehrten. In einem Dringlichkeitsantrag wurde der Kanutag um Zustimmung gebeten, Harald Piaskowski (Foto links: Personen v.l.n.r. Chrisitan Rose, Harald Piaskowski, Thomas Sommer) vom Kanu-Club Fulda zum Ehrenmitglied des Hessischen Kanu-Verbandes zu ernennen. In den letzten Wochen zeichnete sich ab, dass sich Harald Piaskowski mehr und mehr aus der Verbandsarbeit in Hessen zurückziehen wird. Wer ihn und seine Arbeit kennt, weiß dass dies ein herber Verlust für den Kanusport in Hessen bedeutet. Was dieser Mann in den letzten Jahrzehnten geleistet hat, war nicht nur wegweisend sondern schon revolutionär. Er ist ein Organisationstalent wie es kein Zweites gibt. Jahrzehntelang war er als Referent für Kanuwildwasserrennsport und als Landestrainer außerordentlich aktiv und engagiert. Viele Jahre davon hatte er noch zusätzlich als 1. Vorsitzender des Kanu-Club Fulda große Verantwortung übernommen. Als Kampfrichterobmann ist er noch im Einsatz und sein unfangreiches Fachwissen als A-Trainer gibt er immer noch gerne an den Trainernachwuchs weiter. Schon lange wird für das zurzeit kommissarisch geführte Amt des Ressortleiters Kanuwildwasserrennsport ein Nachfolger gesucht. Obwohl Harald Piaskowski hier schon vor Jahren seinen Rückzug aus der Verantwortung angekündigt hat, lässt er seine Kanuten nicht im Stich und unterstützt den Kanuwildwasserrennsport wo er kann. Er ist ein Mann der Superlative, der den Kanusport lebt und liebt. Seine Ideen im Kanuwildwasserrennsport und in der Verbandsorganisation werden Richtungweisend bleiben für kommende Generationen. 

Ausblick

Präsident Christian Rose und Vizepräsidentin Freizeitsport Petra Schellhorn wurden in ihren Ämtern wieder gewählt. Der Vorsitzende der Hessischen Kanujugend Dirk Laun wurde vom Hessischen Kanutag zum Vizepräsidenten Jugend bestätigt.

Das neue Amt des Vizepräsidenten Organisation konnte noch nicht besetzt werden. Dennoch werden in diesem Jahr die Arbeitsbereiche neu strukturiert, deshalb sucht das Organisationsteam des Hessischen Kanu-Verbandes noch Verstärkung. Im Bereich Pressearbeit, Internet, Social Media und Sportgeschichte wurden bereits Grundlagen geschaffen. Ein Workshop zum Thema Öffentlichkeitsarbeit findet bereits vom 09.04.-10.04.2016 in Kleinheubach statt.

 

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Es lohnt sich, im Kanu-Club dabei zu sein: Informationen über attraktive Touren, persönliche Erfahrungen zu Booten und Ausrüstung, Teilnahme an Fahrten oder auch einfach nur mit Freunden paddeln – die Zugehörigkeit zum Kanu-Club bietet zahlreiche Vorteile!

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Kanufahren ist ganz einfach – wenn man genügend geübt hat. Natürlich kann man versuchen, sich das Kanufahren selbst beizubringen; dies ist aber die mühseligste Variante. Am Besten ist das Kanufahren im Verein zu erlernen.

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